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Channel: Das Bartender Labor
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Individuell im Gleichschritt - oder die tätowierte Gesellschaft

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Eins vorweg. Ich halte es wie Der alte Fritz der sagte:  „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“.
Also jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Aber der wunderbare Sommer 2013 Sommer brachte es wieder an den Tag. Quer durch alle Milieus lassen sich immer mehr Menschen tätowieren.
Der gemeine Bartender ist eben auch nur ein Querschnitt der Gesellschaft. Da gibt es die ohne und die mit. Die Frage ist nur warum ?
Es gab auch mal Zeiten, da reichte es, wenn sich das Leben in die Haut des Menschen fräste und dort seine Spuren hinterließ.
Man hat sich so akzeptiert wie man nun mal ist. Falten, graue Schläfen oder gar eine Glatze waren der Beweis, dass man sein Leben buchstäblich auf sich genommen hat. Der Mensch war so auf seine eigene Weise unverwechselbar.
Inzwischen gilt das Altern als Makel, genauso wie die lästige Körperbehaarung. Das Alter und das gelebte Leben soll den eigenen Körper nicht mehr zeichnen. Mit Wellness, Fitness, mit Lotionen, Skalpell und Botoxspritzen gehen wir gegen die Spuren des Lebens vor. So wurden wir glatt und gleich. Dann fragte man sich:  Was unterscheidet uns jetzt eigentlich noch voneinander? Wie kann ich meinen persönlichen Unterschied sichtbar machen. Nachdem auch noch das letzte Haar entfernt wurde, ist die Leinwand nun freigeräumt. Allein was fehlt ist das individuelle Gemälde.

Die Antwort suchen viele im Tattoo-Studio um die Ecke. Und schon surrt die Tätowiernadel und bohrt sich in die Haut. Der Schmerz wird zur Mutprobe. Heldenhaft durchgehalten. Ich lebe! Gib mir Eigenes, mach mich unverwechselbar...
Meiner Meinung nach kann es nie gelingen etwas exklusives zu schaffen, wenn alle versuchen es auf die selbe Art zu tun. Selbstverwirklichung, visuelle Provokation oder Selbstdarstellung?

Wen reizt noch ein Tribal über dem Steiß, wenn alle ein Arschgeweih tragen. Wen interessiert schon die geschnörkelte Botschaft Carpe Diemauf dem Unterarm, wenn die nächste Wade schon mit der nächsten belanglosen Botschaft aufwartet.

Was ich mich auch schon immer gefragt habe: Tätowiert sich der chinesische Jugendliche eigentlich deutsche Wörter entlang der Wirbelsäule?
Okay, eine Tätowierung steht längst nicht mehr für Knast-, Puff- oder Seemannsromantik á la Sailor Jerry.
In Hollywood werden die selben Motive gestochen, wie in Berlin Hellersdorf. Inzwischen sind alle Gesellschaftsschichten gestochen. Tattoos sind in der Mitte angekommen. Der berühmte Star und sogar die ehemalige First Lady Wulff tragen eins. Ja, der Müllmann hat den Namen und das Geburtsdatum seines Sohnes auf dem Unterarm, der Anwalt trägt sein 150 Euro Tattoo unter dem tausend Euro Anzug. Die Kassiererin im Discounter trägt ihre Katzentapsen für jeden sichtbar mitten im Dekolleté.

Ich möchte nicht wissen, wie oft der noch so hart gepiercte Tätowierer mit den Augen rollt, wenn er beim nächsten Kunden mal wieder ein Einhorn oder einen Löwenkopf auf den Oberarm stechen muss.

Warum das alles? Macht man sich denn so gar keine Gedanken? Mode? Hmmm...
Den Hipster Bart und die Nerd Brille kann ich irgendwann abnehmen. Muss ich eigentlich jeden Trend mitmachen?
Auf welker Haut im Altersheim wird in den nächsten Jahrzehnten beim Waschen und Windelnwechseln sichtbar werden, wer sein Leben lang Individualist blieb oder schon immer ganz anders sein wollte als all die anderen.
Vermutlich denken die tätowierten Pfleger dann ebenso wenig eine Sekunde lang darüber nach, wie es etwas später die tätowierten Leichenbeschauer tun werden.

Gewiss, in manchen Bars passt ein tätowierter Bartender auch ganz gut rein. Keine Frage. Aber was ist später? Was ist im Alter, wenn man nicht gerade eine eigene Bar besitzt? Wechselt man in eine Hotelbar? Sehr vernünftig. Dann aber nur noch im langärmligen Hemd Drinks rühren?

Inzwischen gibt es lange Wartelisten beim Dermatologen, um sich seine teuer erkaufte Individualität wieder weglasern zu lassen. Auch schmerzhaft. Nun aber eher mit Schamgefühl als mit Heldenmut.
Es bleiben Narben. Die hatte man früher auch. Stolz gezeigt und eine Geschichte dazu.
Aber diese modernen Narben wird man dann doch lieber verstecken.

Bis bald
der nicht tätowierte Olaf

Ein Berliner Kräuter mit Tradition auf dem BCB....

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 und da ich dieses Jahr für Mampe auf dem BCB arbeite, dachte ich mir,dass ich Euch mal zeige, womit ich Euch schon seit Jahren nerve.
Denn das Unternehmen Mampe ist eine Firma mit langer Tradition. Aber ich will Euch ja nicht mit Geschichte langweilen, wenn ihr das aber doch möchtet! Könnt ihr Euch gerne den Wikipediaartikel dazu durchlesen. Ich zeige Euch in diesem Beitrag dafür meine Sammlung und was Mampe früher einmal produziert hat! 


Dann fangen Wir doch mit meinem Lieblingsprodukt  Mampe Halb & Halb an. Der Likör ist eine Mischung aus Kräuter und Orangenlikör. Muss man mal probiert haben! Die erste Flasche ist übrigens aus den 1940ern!

 
 Eine Sonderedition vom Halb & Hamp ist das Schimmelgespann. Mit etwas mehr Alkohol. Und wir wissen ja, mehr Alkohol, mehr Geschmack!


 Eine alte und eine Flasche Mampe Halb & Halb im neuen Design von heute.


Auch der der berühmte Lufthansa Cocktail ist von Mampe kreiert worden. Ein Orangen-Aprikosenlikör. Die erste Flasche ist übrgens die Vorgängerversion, des Micky Maus Cocktails !

Zum Vergrößern aufs Bild klicken

Was Tanqueray Rangpur vor ein paar Jahren gemacht hat, hat Mampe schon Ende der 70er gemacht. Gin mit "exotischer" Limette Dazu.


Den Gin gibt es heute übrigens wieder! Nur ein moderneres Design.


Ein Zeichen dafür das Mampe, mal fast alles produziert hat was es auf der Welt gab! In diesen Fall das Pendant zu D.O.M. Benedectine.


Und hier das nächste Pendant, die Frankfurter Barszene würde sich freuen, Ein Karthäuser aus Berlin.


Noch mehr bittere Flüssigkeiten



Auch Liköre konnte Mampe...



Ein Mampe Cocktail. Fertig gemischt. Aber was da drin ist, weiß ich nicht wirklich! Dann muss ich eine von den beiden Flaschen wohl doch mal aufmachen, um es zu erfahren.

Und?!? Habe ich Euch Lust auf mehr gemacht, dann kommt mich am Dienstag & Mittwoch am Stand F 01 - Halle 7  besuchen. 

Zum Abschluss nochmal ein Vierzeiler:

 „Sind’s die Augen, geh’ zu Mampe,
gieß’ Dir einen auf die Lampe,
kannste allet doppelt sehn,
brauchste nich zu Ruhnke gehn.“
spielt auf den Optiker Carl Ruhnke an.

Prost Euer 
Thorsten


















Du oder Sie? Das ist hier die Frage...

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Nun gibt es bestimmt wieder irgendwelche Kritiker, die mich fragen, was dieses Thema in einem Barblog zu suchen hat. Ähnlich als ich über das Tattoothema geschrieben hab.
Mir geht es aber darum, dass man sich wieder ein wenig auf das Wesentliche besinnt. Ganz einfach. Höflich sein. Anstand haben. Das beginnt damit, wie man sich begegnet. Sie oder Du, dass ist hier die Frage.
In einer deutschen Bar ist mir das noch nie passiert. Hier wurde ich bisher am Anfang immer gesietzt. Später hat sich das dann geändert. Man kannte und kennt sich. Anders ist es, wenn man sich in eine Lokalität begibt, die sich zwar Bar schimpft, aber in Wahrheit eigentlich keine ist. Jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Hier wird der Gast von Anfang geduzt. Vermutlich, weil es hier fast nur junges Publikum gibt und es eben unkomplizierter ist. Klar. Die Bar ist natürlich auch ein internationaler Ort. Im Englischen gibt es nun mal kein Du oder Sie. Die haben diese "Probleme"" nicht.
Aber wie ist es den generell im Leben? Möchte man denn von jedem gleich geduzt werden?
Also ich jedenfalls nicht. 
Es beginnt ja schon morgens früh im Radio. Die superschweinegutgelaunten Mornigshowmoderatoren der deutschen Radiolandschaft an. Hier werde ich von Menschen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, geduzt. Überall schreit mich auf der Straße Werbung an, in der ich geduzt werde. Im letzen Bundestagswahlkampf habe ich ständig Plakate gesehen, die mir die Frage stellten:" Und Du?" Mag sein, dass sie meine Stimme gar nicht wollten, dass sie mich mit ihrer Ansprache gar nicht gemeint haben. Kann sein. Ich fand die Kampagne der Grünen jedenfalls nicht sehr gelungen.


Ich meine, dass die normale Ansprache immer ein "Sie" sein sollte. Das drückt den Respekt gegenüber den Menschen aus, mit denen man nicht verwandt oder befreundet ist.
Es ist doch auffällig, das Menschen, die in Streit geraten, bei steigender Aggressivität anfangen ihr gegenüber zu Duzen. Das soll deutlich machen, dass man überlegen ist, dass man sich eben nicht respektiert.
Mit verlaub, ein "du Arschloch" kommt einem eben doch eher über die Lippen als ein "sie Arschloch." Oder?
Oft Duzen sich die Medienprofis im Fernsehen, Sietzen aber ihr Publikum(was ich persönlich schon mal gut finde). Trotzdem beschleicht mich der böse Gedanke, dass das gegenseitige Geduze in den Medien auch zeigen soll: " Hey, schaut mal, wie locker wir alle sind. Wir coolen Leute gehören alle zusammen, aber Du, bzw., Sie lieber Zuschauer gehören nicht dazu."
Vom Sietzen zum Duzen überzuwechseln, sollte etwas sein, das mehr Nähe ausdrückt. Und das muss in Übereinstimmung mit dem Anderen geschehen. Man sollte sich überlegen wann und wem gegenüber das Duzen angebracht ist.
Ich plädiere dafür, die alte Tradition der unterschiedlichen Anrede wieder mit mehr Gefühl für die Situation zu nutzen. Bin ich ein Spießer? Kann sein aber die förmliche Anrede bietet uns die Möglichkeit, zu differenzieren und damit dem anderen Menschen gerechter zu werden.


Bis zum nächsten Drink Olaf.

Ungewöhnliche Bücher gemischter Getränke-Teil 4 - Heute Mit und Ohne

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Ich habe nach langer Zeit mal wieder ein ungewöhnliches Getränkebuch aufgetan.
Mit und Ohne heißt es. Sehr nett aufgemacht. In Schreibschrift gedruckt, sodass hier der Eindruck erweckt wird, dass tatsächlich eine alte Hausfrau am Werke war und ihre kleine Schatztruhe an Rezepten offenbart. Und in der Tat sind dort einige Rezepte beschrieben, die Lust machen einfach mal loszulegen und es selbst zu probieren. Ob nun Liköre, Schnäpse, Sirupe oder Mixgetränke mit und ohne Alkohol.
Jede einzelne Seite der insgesamt der 208 Seiten ist liebevoll gestaltet worden und es macht viel Spaß in diesem Buch zu blättern.
Und für knapp zehn Euro kann man hier auch wirklich nichts falsch machen.
Ich habe euch mal ein paar Seiten abfotografiert, damit ihr einen kleinen Eindruck dieses Buches gewinnen könnt.
Viel Spaß beim Schmökern...

Vorwort und Einleitung
Portwein Flip nach Großmutters Art? Nachmachen !
Für den selfmade Hugo zu Hause vielleicht den eigenen Hollerblütensirup herstellen?
Danziger Goldwasser zum Selbermachen !!!!
Oder doch lieber einen Bärenfang aus der eigenen Küche? Na dann los.



Name: Mit und Ohne
Autoren: Ilse Hombrink
Verlag: Schnell Verlag & Co KG
Erscheinungsjahr: 1987 / 2003
Auflage: 15
Preis: Ca. 10 €
Seiten: 208
Format: Gebunden/Hardcover
ISBN: 3-87716-956-2
Bestellen Internet: Hier


Bis bald Olaf

Pepper Drops- Die süß / würzige Alternative im und zum Drink.

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Kulinarische Begleiter zum Drink gibt es viele. Abgesehen von den vielen Zitrusfrüchten ist die Olive zum Martini oder die Gurke zum Gin & Tonic oft die Wahl der Mittel.
Der Drink bekommt dadurch noch einmal DAS besonders Etwas. Dieses Spektrum wird nun durch die Pepper Drops erweitert. Diese Minipeperoni kommt aus  Südamerika und hat einen ganz besonderen Eigengeschmack. Fruchtig süß und leicht pikant. Ideal um Drinks noch einmal aufzuwerten. Ob man sie nun mit in den Drink tut oder einfach nur dazu reicht, hängt selbstverständlich vom Getränk selbst ab und bleibt am Ende natürlich dem Bartender überlassen.
Ich hab es selber ausprobiert und es gleich mal für Euch fotografiert. Hier meine zwei Favoriten:

Pepper Drop Gin & Tonic 
  • 5 cl Gin Mare
  • aufgefüllt mit Gents Tonic 
  • 3 Pepper Drops
  • Eis
Passt perfekt zum mediterranen Gin u. a, aus Oliven und Rosmarin.

Pepper Drop Gin Tonic
Aber auch mit einem klassischen London Dry Gin funktioniert es super. Nämlich in einem Martini.

Pepper Drop Martini
  • 6 cl Tanqueray London Dry Gin
  •  1,5 cl Noilly Prat French Vermouth
Kalt gerührt in ein vorgekühltes Glas und ein Pepper Drop als Olivenersatz.
 
Drop In. Der Olivenersatz
So und jetzt kommts, wer hier  in den Kommentaren oder bei Facebook eine tolle Rezeptidee für einen Drink mit Pepper Drops schreibt, der bekommt ein Glas Pepper Drops von mir zugeschickt !! 
Und wer weiß, vielleicht kommt Euer Drink dann auf die Internetseite von Pepper Drops? Denn die suchen HIER noch ein Rezept für DEN Pepper Drop Cocktail !
Ich bin gespannt auf Eure kreativen Ideen.

 Bis bald Olaf

Barmaid Olympics 2014-Rühren und Shaken für den guten Zweck

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Helfen tut gut. Bei Facebook habt ihr es bestimmt schon gesehen. Am 23.02.2014 findet ein in Berlin Wettbewerb statt, der sich nur an die weiblichen Bartender richtet.
In der Bar Tausend in Berlin wird es an diesem Tag unter den Klängen von DJ´s und Live Musik sehr gut zubereitete Getränke mit weiblichen Touch geben.
Die Idee dahinter ist es mit dem Erlös den Verein Frauenprojekte BORA zu unterstützen. Dafür steht am Einlass eine Spendenbox, die gerne gefüttert werden möchte. Zudem werden Longdrinks für 5 € und Softdrinks für 1 € verkauft. Der Gewinn wird dann ebenfalls gespendet.
Moderiert wird diese Veranstaltung von Beate Hindermann aus der Viktoria Bar in Berlin.
Unterstützung erfährt die ganze Sache von den verschiedensten Sponsoren wie Campari, Bitter Truth, Pernod Ricard, Thomas Henry, Brown Forman, Bacardi, Fever Tree und Hendricks.
Auf jeden Fall eine sehr gute Idee, die natürlich auch Barfrauen braucht, die bei dieser Competition mitmachen... Zu gewinnen gibt es, wie es bei einer Olympiade üblich ist, Gold-, Silber- und die Bronzemedaillen. Zudem bekommt die Erstplatzierte neben der Goldmedallie noch einen Soderpreis. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten... Also Mitmachen lohnt sich.

Teilnahme Bedingungen und die Regeln könnt ihr unterinfo@barmaid-olympics.de erfragen.
Also ihr Barfrauen aus Dresden, Hamburg, Hannover, München, Köln und Stuttgart. der Einsendeschluss ist der 06.02. 2014.
So Mädels jetzt gilts keine Ausreden mehr über eventuelle Männerbevorzugung bei Wettbewerben.
Nicht Reden, Shaken...!

Mehr Infos und alles weitere zum Ablauf findet ihr HIER. Viel Spaß und viel Erfolg.

Barmaid Olympics auf Facebook
 Charity: frauenprojekte-bora.de

Bis bald Olaf

Die Champagne, der Champagner und die Deutschen

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Champagner...? Französischer geht es eigentlich nicht. Aus diesem Grund hab ich mich immer gefragt, warum so viele gute Champagnerhäuser einen eher nicht so französisch klingenden Namen besitzen, sondern einen deutschen. Denn eines ist ja bekannt: Wenn die Franzosen Champagner trinken, trinken die Deutschen Sekt. Nun hab ich mich mal über Die Champagne, den Champagner, und welche Rolle die Deutschen dort gespielt haben, schlau gemacht...
Übersichtskarte Frankreich mit Champagne
Die Champagne ist das nördlichste Weinanbaugebiet Frankreichs. Das Klima ist eher kühl. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei ungefähr 10 Grad Celsius. Die besondere Beschaffenheit des Bodens ist dann ein weiteres Kriterium, warum dieser Wein so einzigartig ist. Kreide, Lehm und Humus. Wobei die Kreide die Sonnenwärme gut speichern kann und sie später an die tief hängenden Trauben wieder abgeben kann. Dieser Boden kann zu dem viel Wasser aufnehmen und speichern. Das hilft den Trauben auch mal eine Regenarme- oder eine trockenere Periode zu überstehen. Von 1927 an war das Anbaugebiet lange Zeit per Gesetz auf rund 34.000 Hektar begrenzt. Das sind gerade einmal 3,5 Prozent aller Weinanbauflächen Frankreichs. Die Champagne ist in fünf Regionen sogenannte Departements aufgeteilt: Marne, Aube, Aisne, Haute-Marne und Seine-et-Marne. Erst im Jahre 2008 kamen aufgrund der immer höheren Nachfrage 40 Gemeinden nach einem strengen Auswahlverfahren hinzu. Bis 2017 werden dann weitere Gebiete hinzu kommen, um den weltweiten Bedarf decken zu können. Ausschlaggebend für die Anbaubegrenzung ist die besondere oben bereits genannte Boden- und damit die einzigartige Weinqualität. Die verschiedenen Lagen sind nochmals in drei Qualitätsstufen eingeteilt. Die besten sind die "grands crus", dann kommen die "premiers crus" und schließlich die "crus periferique". Soviel dazu.
Man könnte meinen, Sekt oder Champagner seien so ziemlich dasselbe: Weißwein oder Rosé, der mit Kohlensäure versetzt ist. Nur dass der Champagner sehr sehr viel teurer ist. "Ist doch ganz normal", sagen die Franzosen. Ungläubiges Kopfschütteln bei den deutschen. Sicher, handgepflückte Trauben, genau vorgeschriebener Abstand zwischen den Rebstöcken, und natürlich die famose"Champagnermethode" , ist das eine. Damit der Wein aber sprudelt, muss er gar zweimal gären. Das erste Mal gärt er in einem geschlossenen Tank oder in einem Fass. Wenn er zur zweiten Gärung nicht in ein Fass kommt, sondern in Flaschen gefüllt wird, dann ist das die berühmte"méthode champenoise". Sie ist unter anderem durch das aufwendige Handrütteln der einzelnen Flaschen arbeitsintensiver und deshalb teurer.
Die Champagne im Detail
Wie ich bereits oben beschrieben habe ist die Champagne vor allem ein streng begrenztes Gebiet, dass von dem berühmten Siegel "AOC" als französisches Kürzel für "kontrollierte Herkunftsbezeichnung", geschützt wird. Aus diesem Grund darf sich auch kein anderer Wein auf der ganzen Welt Champagner nennen. In den Versailler Verträgen von 1919 gibt es sogar einen Artikel, den sogenannteChampagnerparagraphen, in dem die Franzosen den Deutschen verbieten, ihren Sekt "Champagner" zu nennen. Gar nicht dumm, die Franzosen.
"Wie ungerecht", sagen die Deutschen. Denn in der Geschichte des Champagners haben die Deutschen nämlich eine wichtige Rolle gespielt! Und das spiegelt sich in den Etiketten großer französischer Champagnerhäuser wider. Ob nun Heidsieck, Koch, Taittinger, Mumm, Roederer, Bollinger, Deutz, Krug oder Piper.
Bei einigen patriotischen Franzosen verursachen diese edlen Champagnernamen vermutlich auch heute noch juckenden Hautausschlag. Wo unsere geliebten Nachbarn im Westen doch schon zur Genüge darunter leiden müssen, dass der Turmbauer zu Paris Eiffel hieß (ja, ursprünglich sogar Bönickhausen!).
 


Wie kann das sein? Das alles kam so: Zum Ende des 18. und zum Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten junge Männer aus dem Rheinland (Deutz, Krug, Mumm) und aus Württemberg (Bollinger), selbst aus Westfalen (Heidsieck) und Preussen (Piper) in die Champagne, nach Reims und Epernay aus, um als Kaufleute und Kellermeister dort Karriere zu machen.
Manche brachten ihr Vermögen mit, manche nur ihr Talent. Vor allem aber brachten alle ihren Geschäftssinn und ihre Fremdsprachenkenntnisse mit. Denn an diesen unerlässlichen Eigenschaften, die man braucht, um den Mächtigen dieser Welt das Luxusgetränk zu verkaufen, mangelte es den Franzosen damals leider. Die sprachgewandten deutschen Kaufleute kamen wie gerufen. Bald arbeitete in praktisch jedem Champagnerhaus ein Deutscher, so dass Robert Tomes, der amerikanische Konsul in Reims, 1867 einst schreibt:
"Es gibt hier tatsächlich kein einziges Champagnerhaus mehr, das nicht mehr oder weniger von einem Deutschen geleitet wird. Und wenn sich zufälligerweise doch ein Franzose an der Spitze befindet, hat er bestimmt einen Deutschen Partner. Ein Haus wurde von einem Franzosen geführt. Während meines Aufenthaltes ging es bankrott und alle waren sich einig, es habe daran gelegen, dass ihm ein Deutscher fehlte."
Florenz-Ludwig Heidsieck gründete als erster 1777 in Reims das Champagnerhaus Heidsieck.
Es folgten die drei Brüder Mumm, Johann-Joseph Krug, Joseph Jacob Bollinger, Johann Carl Philipp Koch, William Deutz, usw. Wenn sie nicht ihre eigene Marke gründeten, heirateten sie oft die jeweiligen Töchter eines bestehenden Champagnerhauses, übernahmen dessen Leitung, französisierten ihren Namen, nahmen die französische Staatsbürgerschaft an und starben als ehrenvolle Franzosen. Aus Johann Karl Philipp Koch wurde kurzerhand Jean Charles Philippe Koch. Heute klingen ihre Namen nach französischer Lebensart und Luxus, und kaum einer erinnert sich noch an ihre deutsche Abstammung.
Kessler damals ...
Nur ein gewisser Georg Christian Kessler beschloss nach langen Jahren im Dienst des berühmten Hauses Veuve-Cliquot, nach Deutschland zurückzukehren. In Esslingen gründete er 1826, dank der in Frankreich erlernten Techniken, dieallererste Sektkellerei Deutschlands. Seit nunmehr 180 Jahren stellt dieses Unternehmen in den rund 800 Jahren alten Gewölben aus der Stauferzeit den "moussierenden Wein" (damals noch Sect) her. Zum Teil werden die Flaschen auf traditioneller Weise von Hand gerüttelt. Das Haus hat für seine Weine bei vielen renommierten internationalen Verkostungen Preise gewonnen.
Es lohnt sich also auch mal den kleinen deutschen Bruder(Winzersekt) des Champagners zu probieren.
... und Kessler heute
So oder so. Vielleicht können wir deutschen dann doch ein wenig Stolz sein, wenn man beim nächsten Mal eine Flasche Bollinger oder Krug öffnet... Zum Wohl !

Bis bald Olaf Bildquellen:
Trinklaune.de, freewebs.com, museum der alltagskultur.de, map-france.com

Craft Beer Day in Hamburg und Craft Beer aus Österreich.

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Das Craft Bier in einer Bar durchaus funktioniert beweist jeden Abend die Boilerman Bar in Hamburg-Eppendorf. Hier wird neben Bourbon Shots und Highballs das Indian Pale Ale von Ratsherren gereicht. Als einziges Bier wohlgemerkt! Und es läuft großartig. Individuelle Biere können  für eine Bar auch ein zusätzliches Aushängeschild sein. Das Stichwort Hamburg gibt mir die perfekte Überleitung zum zweiten Craft Beer Day in den Hamburger Schanzenhöfen im Jahr 2013. Hier präsentierten sich auf kleinstem Raum insgesamt 13 Brau-Entusiasten aus Deutschland, Dänemark und Südafrika fernab der riesigen Bierkonzerne. Man konnte probieren, sich informieren und fachsimpeln. Weltweit enstehen immer mehr kleine Brauereien, Kneipen und Brewpubs. Auch dieses Jahr wird es wieder einen Ceaft Beer Day in Hamburg geben. Um auf dem Laufenden zu bleiben, schaut ab und zu mal auf der Craft Beer Day Facebookseite nach.

Aromahopfen im Pale Ale

Der Craft Beer Store im Alten Mädchen sucht in Deutschland seines gleichen !
 
 Verschiedene Aromahopfensorten als Duftprobe zum "Anfassen"
Craft Beer Day 2013
Und was ist mit Österreich? Ich hab mir mal drei Beispiele rausgesucht, weil ich auch die Biere kenne.


Das erste sind die Biere von Brauschneider aus Krems/Donau. Das liegt nah, da ich einmal im Jahr dort zu Besuch bei meiner Mutter bin. Nun ist es purer Zufall, dass der direkte Nachbar Michael Schneider seinen eigenen Schnaps brennt und auch sein eigenes Bier braut. Er selbst hat eine kleine Garagenbrauerei. Unterstützung erhält er von seinem Sohn Felix, der in Weihenstephan Brauwesen und Getränketechnologie studiert.
Die Biere sind durch die Bank weg gelungen. Nicht schlecht für jemanden, der sich autodidaktisch dem Thema Bierbrauen genähert hat. Die Ganze Story der Familie Schneider findet ihr hier .

Die Biere im einzelnen(Am Kamin im Garten verkostet)
Das Pilsener
Ein untergäriges Lagerbier, eingebraut aus einer Mischung von Pilsner Malz und hellem Carapilsmalz. Das Beste aus beiden Pilsner Welten. Die Fülle des böhmischen und die hopfig-herbe Note der norddeutschen Pils Biere. Eine besondere Hopfung mit ausgewählten Bitter- und Aroma- Hopfensorten verleiht ihm diesen einzigartigen Charakter. Ich habe noch nie ein Pilsener getrunken, dass so süffig ist aber trotzdem deutlich als Pils wahrnehmbar ist.
Hanf Bier
ist ein mildes obergäriges Vollbier, eingebraut aus einer Mischung von Pilsner- und Weizenmalz sowie einer ausgewogenen Hopfung mit Hallertauer Hopfensorten. Seine besondere Note erhält es durch die Gabe von Hanfblättern und –blüten die für dieses besondere Geschmackserlebnis sorgen.
Verstößt es gegen das Reiheitsgebot? Steng genommen eigentlich nicht, da der Hopfen an sich ein sogenanntes Hanfgewächs ist. Spritzig, frisch, leicht bananig und viel zu schnell leer. 
IndiaNPale Ale
ist ein kräftiges obergäriges American Ale, eingebraut aus einer Mischung von Pale-Ale Malzen und hellem Caramalz, welche ihm seine Vollmundigkeit verleihen. Stark gehopft mit edlen Aromahopfensorten wie Cascade, Columbia und CitraTM entfaltet es intensive Citrus Fruchtaromen und Kräuternoten bei moderater Bitterung. Fruchtig, süffig.
Das naturtrübe Pilsner
Nun kommen wir ins schöne Waldviertel. Okay eigentlich ist der nächste Kandidat eher eine Wirtshausbrauerei. Und als diese 1999 gegründet wurde, gab es den Begriff Craft Beer wohl auch noch nicht. Trotzdem möchte ich diese kleine Brauerei nicht unterschlagen, da sie einfach tolle Biere brauen. Unter anderem auch ein Böhmisches... Ähnlich wie das Budweiser nur in lecker. Uns natürlich ein IPA.
Alle Biere werden hier mit dem relativ weichem  (2,5 Grad deutscher Härte) Ostrong Wasser gebraut.
Immer wenn ich zum Waldvierteler Roggenhof fahre, um mich mit Whisky einzudecken, komme ich hier vorbei und esse eine deftige Mahlzeit und genieße draußen auf der Terrasse ein frisch gezapftes.



Böhmisches:
Im Märzen-Stil eingebraut, wunderschöne Bernsteinfarbe, sehr süffig fein gehopft ohne zu bitter zu sein. 
Zu deftigem Essen ein Gedicht.
 Böhmisches(zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Schwester IPA:
Mit obergäriger Ale-Hefe und Weyermann Gerstenmalz aus Bamberg. Und natürlich mit viel, viel Aromahopfen 2 x gestopft. Maracuja at it´s Best.

Schwester IPA

Doch nun ab nach Tirol. Im Brauhaus Gusswerk wird ausschließlich Bio-Bier gebraut, dessen Zutaten größtenteils aus Österreich und aus biologisch-dynamischem Anbau stammen. Dazu verwenden sie keine synthetischen Hilfsmittel, sondern arbeiten nach alten und traditionellen Verfahren so schonend, dass der Geschmack und wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente erhalten bleiben. Die zahlreichen Auszeichnungen der letzten Jahre bestätigen die Qualität dieser Brauerei und ihren Produkten. Die Kapazität der beiden Sudpfannen und der 23 Biertanks liegt bei 30.000 Liter pro Monat., insgesamt zählt die Brauerei 4 Mitarbeiter.
AAA
Bio
AAA:
Mit seiner neuen Bierkreation hat sich Reinhold Barta auf seine Studienjahre in einer Brauerei in Irland zurückbesonnen. Mit Austrian Amber Ale gibt er weiterhin den Trend zum Spezialitäten- und Genussbier vor.
Er hat in seinem Salzburger Brauhaus Gusswerk seine neue „single step infusion mash“ nach irischem Vorbild kreiert. Englische Ale-Hefe punktet mit angenehm fruchtigen Aromen. Der original Bio-Hopfen aus den USA (Sorte Cascade und Summit) unterlegt es mit feinem Bitterton, bombastisches Citrus-Grapefruit Aroma verleiht dem Genuss-Bier seine einzigartige Frische.
Zum Vergrößern auf Bild klicken
Nicobar India Pale Ale
Mit dem Pale Ale aus dem Brauhaus Gusswerk kann man nun wieder etwas in kronkolonialer Nostalgie schwelgen. Denn es setzt die Tradition des I.P.A. in modernem Gewand fort. Rein biologisch und handwerklich gebraut, verfeinert mit verschiedenen amerikanischen Aromahopfensorten, überzeugt es mit seinem besonderen Aroma aus Grapefruit, Zitrone, Ananas und Mango. 

Ein langer Bericht, ich weiß aber für gute Biere liest man auch mal etwas länger. Und da Österreich nicht für jeden gleich ums Eck ist, kann man unter myBier.at  hier alle oben aufgeführten Sorten (und noch viele andere) Online  bestellen.
Na dann zum Wohl und bis bald
Euer Olaf
Bildquelle Haselbräu: myBier.at

Amère Nouvelle mehr als ein Ersatz

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Avery und Janet Glasser gründeten ihre Firma Bittermens Inc. in Mayville, NY, USA im Jahr 2007. Sie sind inzwischen einer der größten Hersteller/Produzenten von "handwerklich"* qualitativ hochwertigen Cocktail Bitters in den USA.
Sie haben vor kurzem gemeinsam mit dem langjährigen Freund Mayur Subbarao(ein Fach-Hersteller von Wermut und Likören) ihr Portfolio um den Amère Nouvelle erweitert. Er ist die erste von vielen Veröffentlichungen in einer neuen Linie von würzigen Likören.
Das Etikett, dass ihr oben sehen könnt, ist mit bunten Illustrationen  der Künstelerin Ipomée Dwam gestaltet. Wunderschön und sehr gelungen, wie ich finde.

Die Amère Nouvelle ist eine amerikanische Version von Picon Biere. Ein Aperitif der mit Orangenschalen, Chinarinde, Chinin und Enzian gewürzt wird. Er hat 30 Vol. %.



Der Picon Biere Likör wird in Frankreich seit mehr als einem Jahrhundert produziert und ist eine beliebte Zutat in vielen klassischen Cocktails. Das Getränk wird im Elsass als Aperitif pur,  mit oder ohne Eis getrunken. Dazu reicht man eine frische Brezel oder mit Brezelsticks.
Eine weitere Zubereitungsart ist das Picon-Bier, bei dem Picon in einem Bierglas mit mildem Bier (ca. 5,6 % Alc.) aufgefüllt wird, sodass die Schaumkrone leicht bräunlich wird. Das Getränk kann mit einem Schuss Zitronensaft oder -sirup ergänzt werden.

Amer Biere
In anderen Teilen Frankreichs ist er aber komischer Weise weniger verbreitet.
In Deutschland und der Schweiz ist der Likör weitgehend in Vergessenheit geraten.
In den USA ist Picon aber seit Jahren gar nicht mehr käuflich zu erwerben.  Da spricht es für die Amerikaner, wenn sie etwas im eigenen Land nicht mehr bekommen, dass sie es dann einfach selber machen. Und er wird dort sogar nach eigenen Angaben ohne künstliche Farbstoffe hergestellt.

Verkostungsnoten pur:
Da ich zu Hause keinen Picon habe,  habe ich leider nicht die Möglichkeit beide miteinander direkt zu vergleichen. Aus diesem Grund kann ich nicht ausführlich die Unterschiede der beiden hier herausarbeiten.
Bittermens  Bitter Amère Nouvelle  ist mit Orange, Enzian und anderen geheimen Botanicals versetzt, die ihm einen erstaunlich komplexen Geschmack geben.
Amère Nouvelle ist pur auf  Eis genossen sehr köstlich, kann aber auch eine vielseitige Zutat sein, die in einem Cocktail als Ersatz für trockenen Wermut funktioniert und zu dem auch hervorragend in Amaro-Stil Mixturen ihren Platz findet.
Bitter Orange, Enzian und warme Gewürze sind die primären Aromen.
Eine angenehme Bittere und  die feine Süße am Ende sind sehr gut ausbalanciert.
In einem Glas eingegossen, sieht man die natürliche Trübung und kleine Schwebteilchen der Botanicals, die das Produkt für mich zusätzlich sehr authentisch machen.

Leichte Trübung
(zur Vergrößerung des Bildes, einfach draufklicken)
Wenn ihr Fans von klassischen Cocktails- und von alten klassischen Rezepten seid, dann sollten ihr damit experimentieren und den Amer Picon durch den Amère Nouvelle ersetzen und sehen bzw. spüren was auf der Zunge passiert...!

Ich habe schon mal für euch zwei Drinks nachgemixt.

Mexicano

by Phil Ward, Mayahuel, NYC
1 cl Anejo Tequila
1 cl Carpano Antica Formula Vermouth
1 cl Bittermens Amère Nouvelle
1 cl Soda Wasser


Mexicano

A Cultured Cooler

by Avery Glasser for the Minister of Culture
neu interpretiert von Olaf Wüstenhagen
2 cl Applejack
2 cl VSOP Cognac
2 cl Bittermens Amère Nouvelle
1 cl Zucker Sirup

A Cultured Cooler

*(Ich habe bewusst auf das Wort Craft oder handcraftet verzichtet, da einige diesen Begriff schon nicht mehr hören und lesen können !)

Amère Nouvelle hier bestellen:Absinthes.com

Bildquelle: Amers Biere Bierboutique.wolfberger.com


Zum Wohle und bis bald
Olaf

Bartender Labor Buchtipp: Über das Trinken von Peter Richter

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"Wer trinkt, hat ein Problem. Wer nicht trinkt, hat erst recht eins."
Da hat es sich breit gemacht, auf meinem Sofa.
Vermutlich ist dieses Werk (bereits 2011 erschienen) von Peter Richter in der Barszene schon länger bekannt und für die meisten ein alter Hut. Wenn nicht, dann müsst ihr euch dieses Buch bestellen.

Ich selber habe es von Thorsten Pannek geliehen bekommen und habe es inerhalb von drei Tagen gelesen. Wer mich kennt, weiß dass dies in meinem Leben geradezu Lichtgeschwindigkeit ist, wenn es ums lesen geht. Das liegt daran, dass dieses Buch in insgesamt 15 Kapiteln unterteilt ist, und es somit den Lesegenuss leichter macht. Das Buch ist eine flüssig(wie treffend) geschriebene Collage von Fakten, Anekdoten und Volksweisheiten, die die Zwiespältigkeit des Trinkens darstellt.  Der Leichtigkeit des Rausches folgen stets nachdrückliche Warnungen vor eventuelle Gefahren und Konsequenzen. Der Leser ist hier aufgefordert, seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen immer verbunden mit seinen eigenen Lebensumständen und Leberwerten. Das macht den Autor für mich sehr glaubhaft, da es eben nicht nur eine stumpfe Lobpreisung an den Ethylalkohol ist...
Wer sich von diesem wirklich lesenswerten Buch überraschen lassen möchte, sollte hier aufhören zu lesen und gleich weiter nach unten scrollen, um dieses Buch zu bestellen.. Die anderen können sich in Ruhe die folgenden ganz kurzen Leseproben widmen und dann das ganze Buch bestellen.




Leseprobe. Aufbau der Kapitel ( Zum Vergrößern aufs Bild klicken)






Fazit:

Entgegen des sehr oberflächlichen Titels, entpuppt sich das Buch als hochintelligentes, charmantes und witziges Plädoyer für das Genußtrinken und den dazugehörigen, gelegentlichen Rausches. 
Mit allen manchmal angenehmen-aber auch negativen Konsequenzen. Der Autor erläutert die historischen Zusammenhänge zwischen Rausch, Religion und Gesellschaft. Redegewandt lässt Richter so die Traditionen des Trinkens Revue passieren. Nie langweilig, oft witzig aber immer erkenntnisreich.
Das Buch ist keine Entschuldigung dafür, sich ohne Nachzudenken mit Alkohol zu zu dröhnen.
In Zeiten, die darauf hinaus laufen, dass alles, was Spaß macht, irgend jemanden am Ende stört und deswegen verboten wird, müssen die Zusammenhänge so erklärt werden, wie  Peter Richter es tut.
Er ermutigt den Leser, sich nicht alles gefallen zu lassen, weder von der Politik noch von seinen Mitmenschen.
Richter zieht historische Parallelen, vom heutigen EU-"Nichtraucherschutz" bis zurück zur Prohibition. Und damit schließt sich der Kreis.
Das Buch endet mit einer wahrhaft grauenvollen Vision: Einer alkoholfreien, aber auch spaßfreien, ewig nüchternen Gesellschaft.
Wer das nicht möchte, sollte dieses Buch lesen, damit er in jeder Lebenslage die passenden Argument zur Hand hat.



Zu bestellen gibt es dieses Werk u. a. bei Goldmann für 12,99 €.
Dort gibt es auch eine E-Book Variante.
Der Cocktailwelten-Blog hat bereits 2011 einen Berichtüber dieses Buch verfasst.


Viel Spaß beim Lesen und bis bald Olaf

Ein Herbstklassiker: Kürbissuppe mit Wermutstropfen

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Okay, ich gebe es zu. Dieser Post hätte schon zwei Wochen früher zum Reformationstag, Allerheiligen oder zu Halloween kommen sollen.
Aber es ist ja noch nicht zu spät. 
Herbstzeit ist Kürbiszeit. Wie die meisten mag ich den Kürbis pur genossen nicht so. Eine Kürbissuppe esse ich dann aber doch in ihrer Hauptsaison sehr gern. Aus diesem Grund habe ich das Bartender Labor mal in meine Küche verfrachtet. Die Suppe sollte einen feinen Twist haben. Nach langer Suche durch Kochbücher und dem Netz habe ich ein tolles Rezept zusammengestellt.
Das Herzstück der Suppe bildet der Wermut  La Quintinye Vermouth Royal Extra Dry. Der Wermut ist einer von dreien. Neben dem Extra Dry gibt es noch den Blanc und den Rouge.

Der Extra Dry ist ein  französischer Wermut auf einer Basis von edlen Weinen und Pineau de Charentes. Dieser wird dann mit Gewürzen und Kräutern verfeinert. Anschließend wird er für 12 Monate in Eichenfässern gereift. Dabei entsteht ein harmonischer und charaktervoller Wermut. Er ist zwar sehr trocken, jedoch bildet sich im Mund kein stumpfes Gefühl. Florale Noten und Anflüge von Zitrusfrüchten verliehen La Quintinye Extra Dry eine feine Eleganz und Frische. Und diese Frische ist der perfekte Twist bzw. Gegenpart zu den kräftigen Gewürzen wie dem Curry und dem Muskat und trägt den feinen Curry- und Kürbisgeschmack ohne ihn zu dominieren.
Die Zutaten:
  • 1 kleiner Kürbis(se), (z. B. Hokkaido)
  • 1 kleine Zwiebel(n)
  • 1  große Knoblauchzehe
  • 500 ml   Fleischbrühe
  •  10 cl     La Quintinye Vermouth Royal Extra Dry
  • 100 g     Schlagsahne
  • 2 TL      gehäuftCurrypulver
  •  Salz
  •  Pfeffer
  •  Muskat
  •  Zucker
  • etwas Butter und Öl
  • geröstete Kürbiskerne
  • Steierisches Kernöl

Die Zubereitung:
Das Kürbisfleisch würfeln, Zwiebeln und Knoblauch  schnieden. Diese drei Zutaten in einem Topf mit Öl geben und kurz andünsten. Mit Fleischbrühe ablöschen, sodass der Kürbis bedeckt ist.
Alles kochen bis der Kürbis weich ist.
Die Zutaten
Den Topf vom Herd nehmen und mit dem Pürierstab, die Suppe cremig machen, Sahne unterrühren.  Mit Curry, etwas Muskat sowie mit Salz & Pfeffer abschmecken.
Anschließend 10 cl Wermut hinzufügen, noch einmal kurz aufkochen und servieren.
Kürbiskerne in der Pfanne anrösten und über die Suppe streuen.
Zum Schluss mit steierischem Kernöl verzieren. Vóila !

Nachkochen ist gewünscht und gewollt...
Gerne Antwortkommentare von eurem Ergebnis posten.
Guten Appetit und bis bald 
Olaf

Über Premium-Ultra-Noble-Mega und de Luxe ...

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Neulich schlenderte ich mal wieder durch die Spirituosenregale eines bekannten Discounters.
Hier stieß ich auf eine Flasche mit zwei Worten die mir eine Gänsehaut (im negativen Sinne) bereitete. Premium Wodka!
Ein "Premium" Wodka im Discountermarkt? Wie kann das sein? Und was ist eigentlich Premium? Wer entscheidet was Premium ist? Was sind die Kriterien, um dieses Prädikat zu erhalten? Wer überwacht die Einhaltung der sogenannten Premiumqualität?
Die erschreckende, wie ernüchternde Antwort auf alle Fragen werden in einer kleinen Exkursion durch die Begriffkunde des Wortes hinlänglich erklärt.
Bildquelle:www.m4.lt

Premium =
Das Wort Premium kommt aus dem Englischen von lateinischen praemium, Was so vie bedeutet wie Belohnung, Beute, vergleichbar etwa mit Prämie oder Prämierung. Es ist oftmals Teil einer Produktbezeichnung. Neben erweiterten Produktvarianten kommt es vor, dass dem Verbraucher eine hohe Qualität des Produktes suggeriert werden soll, um einen höheren Preis zu rechtfertigen. Ähnlich wie bei dem Wort Markenartikel oder Markenqualität. Mit dem Unterschied, dass sich hier meistens Firmen dahinter verbergen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, welche wirklich außerordentlich gute Qualität oder Verarbeitung anbieten.
Dann gibt es in der Autoindusrtie auch noch die sogenannte Premiumklasse unter der man sich sofort eine Luxuskarosse vorstellt.
Das Problem mit diesem Wort ist, dass dieser Begriff marken- und kennzeichnungsrechtlich nicht geschützt ist und somit beliebig verwendet werden darf. Aus diesem Grund wird  es auch Inflationär ge- und benutzt.
Am Ende bietet es dem Verbraucher/Kunden beim Einkauf keine Entscheidungshilfe.
Neben der Differenzierung von Produktsegmenten, z.B. der hochpreisigen Premiumbiere zu den mittelpreisigen Konsumbieren oder den niedrigpreisigen Billigbieren, wird der Begriff Premium auch zur Klassifizierung von Kunden eingesetzt. Hierbei wird teilweise durch verbesserten Kundenservice eine reale Bevorzugung von umsatzstarken Kunden vorgenommen. Allerdings wird dem Verbraucher oftmals auch nur suggeriert, er sei etwas besonderes. Hochtrabend werden dem sogenannten Premiumkunden eine Menge Annehmlichkeiten sowie besondere Betreuung durch die besten Mitarbeiter (Premiumbetreuer) offeriert. Vielfach handelt es sich bei diesem Marketinginstrument um Augenwischerei, die lediglich darauf abzielt, die Eitelkeit des Menschen zu Verkaufszwecken zu nutzen. Es gibt aber auch "Premiumdienste", die statt der Standart- eine Mehrleistung anbieten. Natürlich gegen gute Bezahlung. Bestes Beispiel sind Singlebörsen oder Mobilfunkanbieter.

Aber was bedeutet das für Spirituosen? Werden hier wirklich besondere Zutaten verwendet? Gibt es ein besonderes Herstellungsverfahren, dass sich so deutlich von den Standardprodukten unterscheidet, damit es sich Premium nennen darf? Bei Wodka habe ich zumindest des Öfteren etwas über die besondere Filterung gelesen. Sowas wie Milch oder noch besser Diamant gefiltert. Für mich nichts weiter als Marketing, um ein billiges Produkt besonders teuer an den Endverbraucher zu verkaufen. Ein Wodka ist ein Wodka ist ein Wodka. Punkt.
Beim Schreiben dieses Posts habe ich gerade gelesen, dass es sogar einenUltra Premium Wodka gibt. Jetzt wird es meiner Meinung nach lächerlich. Sicherlich ein sehr gut gemachtes Produkt. Aber 40 Euro für 0,7 Liter eines fast geschmacksneutralen Produktes aus Wasser und Ethylalkohol? Da sind die Absichten deutlich erkennbar. Es soll Luxus und Glamour verbreiten. Das ist schon klar.
Aber was an dem reinen Produkt Ultra Pemium sein soll, erschließt sich mir bis heute wirklich nicht. Und ich weiß auch nicht, ob diese renommierte Marke diese Bezeichnung wirklich nötig hat.
Schade eigentlich.
Echter "Premium" Wodka?
Ach, übrigens die 0,7 l Flasche "Premium" Wodka mit ganzen 37,5 Vol. % hat, so weit ich das sehen konnte, keinerlei Preise oder eine andere Art von Prädikat erhalten, um sich nach Definition Premium zu nennen.
Kosten für die "Premium- Pulle" ganze 4, 99 €... Ich glaube, damit ist alles gesagt.
In diesem Sinne.

Bis bald
Olaf

P.S. Im Zuge der Recherche stieß ich auf einen Blog, der sich ausschließlich mit Wodka beschäftigt(auch mit Premium Discounter Produkten) und diese auch testet !!!
Hier der Link: www.wodkablog.de

Über die Eigenheiten der deutschen Sprache. Ein Gesprächsthema an der Bar. Teil 1

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Jeder Bartender kennt das. Die jenigen, die in einer Hotelbar arbeiten wohl noch eher. Es ist Dienstag oder Mittwoch. Keiner verirrt sich in deine Bar. Außer der internationale nicht deutsch sprechende Gast. Klar kann der Bartender Englisch. Der Gast möchte jetzt aber nicht nur einen außerodentlich gut zubereiteten Drink, nein, der feiner Herr oder die solvente Dame möchte sich jetzt auch noch unterhalten. Da er oder sie aber der einzige Gast in der Bar ist, ist die Auswahl an  potenziellen Gesprächspartnern dünn. Und der Bartender kann oder darf nicht flüchten. Was mache ich als eloquenter Gastgeber nun? Über den Drink reden?  Ja, kein Problem aber die Geschichte ist schnell erzählt. Auch in englischer Sprache. Was jetzt? Über das Wetter oder die Arbeit sprechen? Nein.
Ich habe da eine kleine Hilfe für Euch, die euch ein super Gesprächsstoff liefert. Die deutsche Sprache und ihre Eigenheiten! Klingt langweilig? Ist es aber nicht.
Denn die deutsche Sprache ist voller Drehungen und Wendungen. Dank ihrer Liebe zu zusammengesetzten Substantiven hat die deutsche Sprache alle möglichen Kombinationen die dann einen neuen, einzigartigen Wortschatz bilden.
Deutsch Lernende müssen sich durch herausfordernde Aussprachen, komplexe Wortfolgen und kuriose Vokabeln quälen. Das ist eine Menge Arbeit.
Es ist kein Wunder, dass die meisten Wörter, keine wörtliche Übersetzung in eine Fremdsprache haben. Die besten Beispiele hierfür sind die Wörter KinderGarten und AutoBahn oder auch die SchadenFreude. Die drei haben es sogar geschafft in den englishcen Wortschatz einzudringen. Hier kann man einfach nicht die die wörtlich Übersetzung nehmen, um den Sinn dieser Wörter zu erklären. Oder habt ihr mal versucht jemanden ein deutsches Wort wie TorschlussPanik zu erklären?
Dann kommen wir nämlich in ErklärungsNot. Dieses Wort gibt es übrigens auch nicht im Englischen. Hier wird man wohl weiterhin in Zukunft das Wort crisis-communication zurückgreifen müssen
Es gibt jedoch noch viele weitere schöne Wörter des deutschen Alltags. Ich habe mal 18 Beispielwörter, die aus meistens zwei Substantiven zusammengesetzt sind, herausgesucht, die es so in der englischen Sprache nicht gibt. Einschließlich iher wörtlichen Übersetzung und was sie wirklich bedeuten.
Selbstverständlich in Englisch! Der Gast wird begeistert sein und nicht glauben, was er da hört.
Und ihr kommt ganz groß raus. Glaubt mir. Viel Spaß bei der Unterhaltung.

1. Ohrwurm (Ear worm)

Have you ever listened to a song on the radio while driving to work only to find yourself still humming the same tune by lunch time? Congratulations, you’ve had an ear worm. The beautiful German word Ohrwurm describes the fact of having a song stuck in your head as if it wriggled itself into your brain through your ear.

2. Fernweh (Distance pain)

This gem describes the feeling of wanting to be somewhere else. It’s kind of like a reverse homesickness (Heimweh in German), a longing for a place that isn’t where you are right now. Fernweh is also a frequent reason for people in Germany to go on holiday.

3. Kummerspeck (Grief bacon)

When a relationship ends or during other times of sadness, anger, or worry, it’s common to put on a few pounds of Kummerspeck. What it means is the excess weight put on by emotional overeating. So when you find yourself on the couch watching ”Bridget Jones’ Diary” with a tub of ice cream, you are in fact feeding your grief bacon.

4. Innerer Schweinehund (Inner pig dog)

Can’t get up in the morning to be on time for work? Too lazy to go to the gym? Homework remains undone until the last minute? Don’t worry, it’s not your fault. The blame lies with your inner pig dog. That’s the tiny voice in the back of your head which is trying to convince you to live a life of inertia and which you will have to overcome to rid yourself of Kummerspeck.


5. Fremdschämen (Exterior shame)

For those of you who cringe in phantom pain when others make a fool of themselves, this is your word. It describes the feeling of shame when seeing someone else in an uncomfortable or embarrassing situation. It’s a real thing for the more empathetic folk and has kept more than one person from watching “the Office".('Stromberg' in Germany) 

6. Torschlusspanik (Closing-gate panic)

As people get older, some find themselves worrying about roads not taken or milestones they meant to achieve by a certain age but haven’t. Torschlusspanik is the feeling of urgency to accomplish them before some imaginary gate closes and “it’s all too late.” It’s mostly used for those who sense their biological clock is running out and feel the need to settle with a partner or have children immediately.

7. Treppenwitz (Stair joke)

Have you ever noticed how when you have a chance encounter with an attractive person of the opposite sex or get into an argument with someone, the best jokes, lines, and comebacks always occur to you afterwards? That’s the so-called Treppenwitz. It’s the joke that comes to your mind on the way down the stairs after talking to your neighbor in the hallway two floors up.

8. Lebensmüde (Life tired)

This word literally means being tired of life and was used to describe the dramatic and soul-crushing emotional agony of young Romantic poets (see also Weltschmerz and Weichei in part two) . Nowadays lebensmüde is what you call your friends when they are attempting something especially stupid and possibly life threatening. Most people in fail videos on YouTube suffer from latent Lebensmüdigkeit.



Ich glaube, ich habe nicht zu viel versprochen. Im 2. Teil geht's dann unter anderem mit solchen Begriffen wie Schattenparker, Backpfeifengesicht und Weichei weiter. Freut euch drauf.

Bis dahin verbleibe ich mit den Worten:
That makes me nobody so quickly after...
(Das macht mir keiner so schnell nach)

Olaf
Hier gehts zu Teil II...




Bildquellen: taubenschlag.de, lustich.de, focus.de

Mit freundlicher Unterstützung von
http://www.fluentu.com

Über die Eigenheiten der deutschen Sprache. Ein Gesprächsthema an der Bar. Teil 2

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Hier ist nun der zweite Teil. Der internationale Bargast hängt bestimmt schon längst an euren Lippen und hat bestimmt auch schon den zweiten oder dritten Drink geordert. Ich werde aber jetzt nicht lange weiter herumlamentieren, sondern gehe gleich in medias res.
Diese Wörter sind auch einfach nur zu schön.

9. Weltschmerz (World pain)

The world isn’t perfect. More often than not it fails to live up to what we wish it was. Weltschmerz describes the pain we feel at this discrepancy. It can be one of the main drivers for Kummerspeck.

10. Weichei (Soft egg)

No, Weichei isn’t what you order in the hotel when you want a three-minute egg for breakfast. In fact the waiter might look at you slightly disconcerted for accusing him of being a wuss. A soft egg, in German, means someone who is weak and cowardly. The same is also conveyed by calling someone Würstchen, the diminutive of sausage. Apparently Germans like to name wimps after foodstuffs.

11. Backpfeifengesicht (Slap face)

Have you ever heard the joke “Some people just need a high five – in the face – with a chair?” Backpfeifengesicht kind of goes in the same direction. It describes someone who you feel needs a slap in the face. Disclaimer: we’re telling you this for informational purposes only and do not in any way condone violence.

12. Erklärungsnot (Explanation poverty)

Erklärungsnot is a state shared by cheating spouses, lying politicians, and school children without their homework alike. It’s what you find yourself in when put on the spot without a sufficient explanation or excuse for something you have done or failed to do. Most often used in the form of in Erklärungsnot geraten or in Erklärungsnot sein.

13. Sitzfleisch (Sit or seat meat)

As much as it sounds like it, Sitzfleisch isn’t a recipe of German Hausfrauen that involves tenderizing meat by placing it under your buttocks. Instead, it describes a character trait. Those who possess a lot of seat meat are able to sit through and weather something incredibly hard or boring. It’s like carrying your own personal cushion around with you.

14. Purzelbaum (Tumble tree)

This tree is so common in Germany that every child knows it. However, if you are about to take out your big German botanical dictionary, let me stop you right there. Fespite the name, a Purzelbaum isn’t part of the kingdom of plants. Instead, it describes a somersault on the ground, a favorite way of children to get their clothes dirty.

15. Dreikäsehoch (Three cheeses high)

This sounds like it would make a great name for a pizza. However, what it describes is a person who is vertically challenged, implying they’re only as tall as three wheels of cheese placed on top of each other. Usually this label is reserved for small children, together with Zwerg or Pimpf.

16. Zungenbrecher (Tongue breaker)

While it sounds like a medieval torture instrument, the nature of the Zungenbrecher is much less gruesome. It is the German equivalent of tongue twister, a phrase that’s very hard to pronounce even for native speakers due to its sequence of letters. A very common one in German is Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid. Yeah, practice that for a while and say it 10 times fast.

17. Schattenparker (Shadow parker)

This word is part of a series of insults for men which accuse them of unmanly behavior. In this case, of parking their car in the shadow to avoid heating up the interior. These kinds of derogatory terms were something of a meme some years back and whole lists of them exist on the internet. Alternatives include Warmduscher (someone who showers with warm water), Sitzpinkler (a man who urinates while sitting down), or Turnbeutelvergesser (someone who used to forget their gym bag in cardio class).


Ich hoffe ich konnte euch ein wenig erheitern. Un wer weiß, vielleicht habt ihr ja mal die Gelegenheit einem Gast die deutsche Sprache ein wenig näher gebracht.


Link zu Teil 1


Bis bald Olaf




Bildquellen: abendblatt.de opa.kg, forum-fuer-erzieher.de
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Supermarkt-Champagner zu Sivester?

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Weihnachten und Silvester ist traditionell die Zeit im Jahr, wo allerbester Schaumwein getrunken wird. Im Idealfall natürlich Champagner, dass weiß auch der Einzelhandel.
Aus diesem Grund bieten Supermärkte und Discounter in ihren Prospekten in dieser Zeit verschiedenste Weinhäuser an, die von anerkannten Weinkennern bewertet werden.
Vor vier Jahren hatten wir Supermarkt-Champagner blind verkostet.  U. a. auch den Comte de Brismand von Lidl. Hier der Bericht dazu.

Heute möchte ich den im Lidl Markt erhältlichen Bissinger Champagner näher vorstellen, der mit 88 Punkten auf der sog. Bampfield-Skala bewertet wurde. Nur ein kurzes Wort zuRichard Bampfield. Er ist das Zugpferd der Lidl- Weinkampagne. Der Engländer war Weinhändler und ist seit 1990 Master of Wine,  war Europamanager für den australischen Weinproduzenten Brown Brothers. Seit 2000 ist er Berater/Consultat, arbeitet für  Yvon Mau, Albert Bichot, Dom Perignon, Santa Rita, Château Sociando-Mallet, Enotria, die English Wine Group und seit 2012 nun auch für Lidl. Er betreibt die Websitewineeventsund ist Chairman der Association of Wine Educators (AWE)

Dieser Brut Premier Cru von Bissingerhat mit den anonym zusammengekauften Fantasie-Namen-Produkten, wie sie z.B. Aldi vermarktet, nichts zu tun. Es ist eine echte Marke, die sich im Besitz des Hauses Vranken- Pommery Monopole befindet.

Gegründet 1875 verdankt die Marke ihren Namen einer jener damals zahlreich eingewanderten Schwaben wie Bollinger oder auch Taittinger. Irgendwann in den späten 1980er oder frühen 1990er Jahren kam Bissinger Co. in einem Marken-Paket in den Besitz des aufsteigenden Hauses Vranken. 
Inzwischen ist Vranken-Pommery Monopole das zweitgrößte Champagnerhaus mit einem Umsatz von 251 Millionen Euro hinter LVMH (977 Millionen Euro) und vor Marne & Champagne (225 Millionen Euro) sowie Laurent Perrier (205 Millionen Euro). Vranken verarbeitet Trauben aus 1.800 Hektar Weinbergen, von denen sich immerhin 230 Hektar im eigenen Besitz befinden. Da fällt es natürlich leicht ein solches Produkt abzuzweigen. 
Die jährliche Menge bewegt sich nach Firmenangaben deutlich im sechsstelligen Bereich und diese wird europaweit, man höre und staune, exklusiv von Lidl für knapp 16 Euro vertrieben.
Zum Vergrößern aufs Bild klicken
Ich habe den Champagner heute Abend probiert und finde ihn ausgesprochen angenehm und ausgewogen mit einer lebendigen Perlage, frisch, würziges Apfelaroma, etwas hefig, ein körperreicher, weicher Typus. Also eher Mainstream (was auch okay ist) wie die meisten Marken-Bruts nur eben halb so teuer. Sicher nichts für Kenner und Freaks, aber für normale Weintrinker, die sich mal etwas Prestige im Glas gönnen wollen, ist der Bissinger brut mehr als nur akzeptabel und sicher geeignet Champagner neue Käuferschichten zuzuführen. Und falls mal wieder jemand für einen Champagner-Blind-Test einen obligatorischen Discount-Piraten sucht, wäre dieser nach meiner Einschätzung immer für eine Überraschung gut.

Guten Rutsch und ein fröhliches 2015
Und bleibt uns auch weiterhin treu.
Bis bald Olaf 

Mein Kater hat ein Hangover oder der Tag danach...

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Alle werten Leser dieses Blogs kann so etwas natürlich niemals passieren. Warum? Alle trinken in sehr guten Bars noch besseren Alkohol. Im Idealfall sehr gut gemixt. Dazu wird wie selbstverständlich ein Glas Wasser gereicht, welches immer wieder vom aufmerksamen Barpersonal nachgefüllt wird. Das Wasser ist nicht nur dafür da, um den Gaumen und die Zunge für neue Geschmäcker zu neutralisieren, sondern und vor allem um der Dehydration vorzubeugen.
Aber es gibt so Tage und Gelegenheiten wie zum Beispiel Familienfeiern, Partys und andere Feste oder Festivals. Hier wird Alkohol hemmungslos konsumiert ohne an den Tag danach zu denken. Und dann ist er plötzlich da, der Tag danach. Alles ist furchtbar laut. Die Zunge ist belegt. Jedes kleinste Licht ist wie ein Fernlicht eines Pkw. Und dann auch noch die unfassbar quälenden Kopfschmerzen...
Ein Großteil der Kater-Beschwerden entsteht dabei gar nicht durch den Alkohol selbst, sondern durch die Gifte, die beim Abbau des Alkohols im Körper entstehen. Dazu kommt, dass Alkohol die Urinausscheidung verstärkt, sodass man förmlich austrocknet.
Fazit: Der Körper sendet und diese Symptome als Signale, um uns zu verdeutlichen, dass er stark strapaziert wurde und "bestraft" uns nun dafür. Zum Glück gibt es durchaus Möglichkeiten, die negativen Nachwirkungen von zu viel Alkohol in Grenzen zu halten - vor dem Trinken und danach.
Was Tun? In dieser übelen Verfassung über komplexe Dinge Nachdenken? Ist noch irgendwo ein Rollmops im Kühlschrank versteckt? Wenn ja, möchte man wirklich sauren Fisch zum Frühstück?  Da muss es doch etwas einfacheres geben. Warum hat eigentlich noch niemand ein Getränk erfunden, dass bei einem Kater hilft. Auffwachen, die Wundertinktur trinken, kurz warten und schon gehts Dir besser...!

Dieses Wunderwasser soll es längst geben!!!
Es kommt aus Berlin Kreuzberg und heißt KreuTzbergs. 2013 machte die Marke zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Der Gründer Jan Kreutzberg(reiner Zufall) war ca. 12 Jahre für ein großes Berliner Pharmaunternehmen in Asien beschäftigt und stieß dabei auf ein Phänomen. Obwohl viele seiner Kollegen hart arbeiteten und danach noch intensiv feierten, saßen sie am nächsten Tag wieder topfit am Schreibtisch, als ob nichts gewesen wäre. Im Nomy-Blog Interview verrät er:

“Ich habe mich gefragt, wie die das machen und erkannte, dass sie alle möglichen Gesundheitsdrinks einnehmen, kleine Fläschchen z.B. mit hohem Vitamin C-Gehalt, Kräutern der traditionellen orientalischen Medizin gegen Kater-Symptome und oft Rotem Ginseng für geistige Fitness. Daraus entstand die Idee, ein Getränk zu kreieren, das angepasst an den europäischen Geschmack die Funktionalität eines regenerierenden Getränks erfüllt – also gesund ist, fit macht, wach hält und gleichzeitig der Dehydrierung des Körpers entgegenwirkt. Sozusagen ein Getränk für Menschen des modernen Zeitgeists: Work hard, play hard.”

Also machte er sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland daran ein solch vitalisierendes Getränk selber herzustellen...
Mich persönlich erinnert mich die ganze Geschichte an Matterschitz und Red Bull.
Herr Kreutzberg möchte nicht, dass sein Getränk als reiner "Kater-Killer" oder Energy Drink angesehen wird, sondern als Regeneratives Erfrischungsgetränk.  Eigentlich auch ganz clever. Warum ein Getränk mit einem negativen Touch(Übelkeit, Schwindel und Antriebslosigkeit) belegen? Zudem erspart man sich das Geld für langwierige Studien, die belegen sollen, dass dieses Getränk tatsächlich gegen einen Kater wirksam ist. Und was ist, wenn es dass nachgewiesen nicht so ist wie versprochen..?
Dann doch eher vermarkten als Hipster-Lifestyle Getränk für dynamische junge Menschen, die schnell wieder Leistungsfähig sein müssen.


  • Cholinist eine der wichtigsten sogenannten lipotropen Substanzen. Der Nährstoff sorgt für die Teilung und den Transport von Fetten aus der Leber. Somit trägt Cholin zur Erhaltung eines normalen Fettstoffwechsels und einer normalen Leberfunktion bei.
  • B-Vitamine tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei (Niacin, Vitamine B2, B6, B12).
  • Riboflavin (Vitamin B2) trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
  • Magnesium trägt zum Elektrolytgleichgewicht und zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
  • Zutaten: Wasser, Fruktosesirup, Apfel-, Kaktusfeigen-,limetten- und Grapefruitkonzentrat
    Isomaltulose, Kohlensäure, Säuerungsmittel, Zitronensäure, Calciumlactat, natürliches Aroma
    Grünteeextrakt, Ingwerextrakt, Vitamnimischung Vitamn C, Niacin, Vitamin b6, Folssäure, und Vitamin b12, Magnesiumcarbonat, Cholin, Guaranaetxtrakt, Backhonig
Tasting Notes:Geschmacklich erinnert mich das ganze ebenfalls an Red Bull. Nur nicht ganz so quietschig. Das liegt vor allem an dem grünen Tee. Limette, Kaktusfeige und etwas Honig runden das ganze ab.
Ingwer schmecke ich nicht, auch die angenehme Schärfe des Ingwers ist hier nicht vorhanden.
Ergebnis: Ich habe das ganze natürlich aufopferungsvoll nach einer durchzechten Nacht ausprobiert und kann sagen, dass mir der Drink nicht wirklich geholfen hat. Aber fairer Weise muss ich sagen, dass das Getränk natürlich keine Arznei ist, die gegen Übelkeit und Kopfschmerzen hilft...
Ich glaube ich bleibe dann lieber bei meinem Drink aus Leverkusen... Pur!
Kreutzbergs im Web Kaufen Hier

P.S: Was Hilft den nun tatsächlich bei einem Kater?
Ich hab euch mal ein paar links zu diesem Thema herausgesucht:



Bis bald Olaf

Bildquelle: Kater
lifeline.de

GSA Sptituosen März 2015: Edelstahl

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Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit an einem netten Abend neues aus dem GSA Land zu probieren. Hierbei handelt es sich um die Produkte der Firma Edelstahl. Diese bietet eine komplette Range aus Wodka, Gin, Rum, einen ungelagerten Whisky sowie eine breite Obstlikörpallette an. 
Seit 1926 ist die Stellmacherei in Hagen-Dahl im Besitz der Familie von Klaus Wurm. Im Jahre 2010 kam dann noch die angrenzende Schmiede hinzu, in der sich die jetzige märkische Spezialitätenbrennerei befindet.
Das Produkt , welches in den Jahren zuvor hier unter Schweiß und Fleiß entsandt, wurde nun zum Namensgeber der dort hergestellten Spirituosen. Edelstahl...! Die Destille ist somit eine der jüngsten Brennereien Deutschlands. Geografisch befindet sich die Brennerei sehr malerisch in dieser ehemaligen, liebevoll hergerichteten Schmiede in einem Vorort Hagens am süd-östlichen Rand des Ruhrgebiets. Schon am Eröffnungstag wurde der erste "Moonshiner" destilliert. Aber auch Gin, Wodka, Rum und diverse Obstbrände werden hier handwerklich produziert.
In einer gemütlichen Küchenrunde wurden die einzelnen Spirituosen pur verkostet und in ein- oder zwei Drinks eingebunden. 

Rum

Der Edelstahl Rum hat den Untertitel "Best of the caribbean" Und in der Tat wird der Rum aus vier Rums unterschiedlicher Herkunft und Reife gefertigt. Vier, auch charakterlich höchst unterschiedliche Ausgangs-Destillate wurden zusammengetragen und bestmöglich miteinander vermählt. Jamaica verleiht ihm sein Aroma, Guyana sorgt für  die Tiefe. Die sanften Rums aus Panama und Guatemala zähmen die Komposition. Entstanden ist ein weicher, mittelkräftiger, sehr aromatischer Rum. Im Vordergrund stellt sich reife Banane mit viel Vanille. Honigaromen unterstreichen die ausgeprägte Süße. Mir persönlich einen Tick zu süß aber trotzdem mit Charakter. Aus diesem Grund brauchte der Rum Old Fashioned auch nicht mehr so viel Zucker. Abgerundet wurde dieser Drink mit einem Dash Chocolate Bitter.
Iron Chocolate Rum Old Fashioned:

  • 5 cl Edelstahl Best of the caribbean Rum
  • 1 cl Monin Zuckersirup
  • 2 Dash Mozart Chocolate Bitter
  • Öl von einer Orangenzeste+ Drop


In einem Dark and Stormy haben wir diesen Rum auch probiert. Passt gut.
Meine Ginger Beer Empfehlung: Thomas Henry Spicy Ginger. Die Schärfe des THSG nimmt dem Rum etwas die Süße, die den Highball unterstützt und sehr schön abrundet.
Gin
Der Gin wird aus Weizen und Quellwasser mit 20 Botanicals wie Wacholderbeeren, Koriander, Orangenschalen, Kardamom, Fenchel, Iris Wurzel, Veilchen, Mandeln, Kassia, Zitronenschalen, Kümmel, Schlehe und Sternanis in fünffachem Destillationsvorgang hergestellt und  besitzt einen sehr ausgewogenen und komplexen Charakter. Der Gin verfügt über eine ansprechende Nase mit der Dominanz von Wacholder und frischen Zitrusaromen. Im Geschmack ist er elegant, rund und geschmeidig, feine Süße und Ausgewogenheit zeichnen diesen Gin aus. Wir haben ihn in einem Ramos Gin Fizz und in einem Negroni ausprobiert. Funktionierte bei beiden Drinks. Aber erst nachdem wir beim Ramos um 2cl und beim Negroni um 1cl  die Dosis erhöht haben, konnte sich der Gin durchsetzen
Ramos Gin Fizz:
  • 7 cl Edelstahl Gin
  • 2 cl frisch gepr. Zitonensaft
  • 2cl Sahne
  • mit Soda aufgießen
  • mindestens 2-3 Min. dauernder Hardshake
  • Auf den entstanden Schaum im Glas Orangenblütenwasser tröpfeln



In einem Gin & Tonic wird dieser Gin ebenfalls gut funktionieren. Meine Tonic Empfehlung:
Fever Tree Mediterranean. In diesem leichten Tonic fühlt sich der Gin wohl. Die Bittere anderer Gins wäre für diesen filigranen Gin doch zu dominant.

Moonshiner
Dass ist ohne Frage das Highlight der "Edelstahl" Palette. Schon ungelagert bietet der „White Single Malt“ viel für sein Geld(ca. 50 €). Die Nase erfährt erst die volle Agave etwas zwischen Tequila und Mezcal. Aber auch Malz ist sehr präsent. Über den Gaumen dominieren dann aber erst nussige Töne.  Anfangs doch recht mild aber im mittellangen Abgang untermalt er mit dezenten röstnoten und endet deutlich im malzigem Finale. Man merkt ihm seine 50 Vol. % nicht sofort an. Die malzige Nase bestätigt sich deutlich im Aroma am Gaumen, bevor er in einer leichten aber nicht störenden "Sprittigkeit" aufgeht.
Diese Aromen hat Torben versucht in einer Old Fashioned Variante einzubinden. 
Die Rezeptur für den Springtime Old Fashioned:
  • 6 cl Edelstahl Single Malt Moonshine
  • 1 Barlöffel Agave syrup
  • 3 dashes Riesling Quince Bitters (Ferdinands)
Torben aus dem befreundeten Trinklaune Blog hat insbesondere dem Moonshiner im Rahmen ihres Mixology Monday einen umfassenden Bericht gewidmet.
Den Bericht findet ihr hier
Zu dem zum Portfolio dazugehörigen Wodka, kann ich nichts sagen, da wir diesen nicht probiert haben.
Fazit:
Die Edelstahl Produkte sind eine schöne Bereicherung im GSA Land. Besonders herausheben muss man aber den Moonshiner, der sich zwar an der finanziellen Schmerzgrenze für eine ungelagerte Spirituose bewegt, jedoch jeden Cent wert ist. Selten hat eine klare Spirituose so eine komplexe Aromenpalette vorzuweisen.
Die anderen Produkte sind solide, handwerklich gut hergestellte Sachen, welche sich durchaus als Ergänzung in das ein- oder andere Rückbüffet einer Bar als Alternative einschleichen könnten.

Edelstahl Produkte hier bestellen.

Bis bald Olaf

Bildquelle: weinquelle-hornig.de

Warum nur Wodka ? - Ein persönlicher Abgesang auf eine Spirituose

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Die älteste namentlich bekannte Spirituose der Welt heißt V(W)odka ! DIE Basisspirituose.
Farblos, geruchlos, und fast geschmacklos. Aus dem slawischen übersetzt bedeutet es "Wässerchen". Hergestellt wird dieses Wässerchen in Trinkstärken zwischen 37,5 und 50 Vol. %.  Das Getränk der Zaren, seit dem Ende des 14. Jahrhunderts in Russland und Polen aus Getreide oder Kartoffeln produziert, sind die modernen Brennereien von  heute in einem Dilemma. Wie bringe ich ein wesentlich geschmacksneutrales Produkt an die rastlose Generation von heute, die alles kaufen kann und schon fast alles gesehen und auch getrunken hat?
Aber von vorn...
Wodka als Designerware. Außen hui und innen...?

In Blogs und Fachzeitschriften habe ich kürzlich gelesen, dass es grundfalsch und dumm sei, diese Spirituose zu ignorieren oder gar zu missachten, da Wodka ja nach wie vor(dem momentanen Gin-Hype zum Trotz) die Absatzstärkste Spirituose sei.
Das Wodkabashing ist bei vielen Bartendern zur Zeit sehr beliebt und sei nicht nachvollziehbar. Denn "Vodka pays the bills" und Millionen Russen und Polen können sich ja nicht irren. Warum dass den nicht? Weil sie schon über Jahrhunderte hinweg, literweise Wodka in sich hineinschütten? Ich aber sage ja, sie können sich irren. Was hatten sie denn auch für eine andere Wahl? Seien wir mal ehrlich worum geht es in erster Linie beim Trinken von Wodka? Ich unterstelle einfach mal, dass es nur darum geht sich zu besaufen. Ich glaube um Genuss ging und geht es bei den wenigsten.
Gerade mit dem Auftauchen der Energydrinks in den 90 ern erlebte der Wodka bis heute wieder einen großen Boom. Denn der quitschige Geschmack der Powebrause durfte auf gar keinen Fall verfälscht werden. Trotzdem sollte es so richtig in der Birne knallen.
Sicherlich gibt es viele versierte Bartender, die selbst aus dieser Spirituose einen tollen Drink zaubern können, aber ehrlich gesagt gehöre ich nicht zu den Menschen, die sich in einer Bar einen Wodka Drink bestellen. Ich ziehe einen Red Snapper einer Bloddy Mary immer vor. Auch einen London Buck wird immer eher meine Wahl sein, bevor ich einen Moscow Mule bestelle.
Tatsächlich ist es für mich schon ein Wunder, wie das Phänomen Wodka so populär werden konnte. Ich führe es u. a. auf die einfache Herstellung und der damit verbundenen Gewinnmarge der Konzerne zurück. Und so konnte auch mehr Geld in die Werbung  und andere Dinge gesteckt werden.
Gefunden im Feinschmecker Magazin 03/15

Aber auch für mich gibt es eine Ausnahme von der Regel. Ich persönlich besitze von ca. 100 Flaschen Alkohol, nur zwei Wodkas.
Siwucha(ein Faßgelagerter Wodka aus Polen) und Zubrowka(Bisongras) aus Polen, der in Deutschland eher unter dem Namen Grasovka bekannt ist.

Und schon sind wir beim Thema. Wie bekommt man es hin, ein totlangweiliges Destillat, wie Wodka halbwegs interessant zu gestalten? Da gibt es für mich drei Säulen auf denen die Wodkaindustrie steht.

Wodka mit Geschmack versetzten:
Ich glaube der Zubrovka war der erste flavoured Wodka den es gab. Einfaches Bisongras in eine Flasche und schon hat dieser Wodka eine leichte Gras/Waldmeisternote. Find ich gut, weil irgendwie Authentisch. Dagegen hält u. a. die schwedische Firma Absolut mit fruchtigen Geschmäckern.
Das Hinzufügen von Aromen ist keine neue Idee.  Durch die damals herschenden rohen Produktionsmethoden (einige Wodkas wurden durch Sand oder Filz gefiltert) entstanden Fehlgeschmäcker und Fuselalkohole. Um diese zu überspielen, wurde durch den Zusatz von Früchten, Kräutern oder Gewürzen wie Eicheln, Kirschen  oder gar Meerrettich, von den groben Geschmacksfehlern abgelenkt. Aber im 21 Jahrhundert ist technisch alles möglich.
Noch am 01.April wurde ein Bild der Fa. Absolut vermutlich als Aprilscherz auf Facebook gepostet. Darauf zu sehen war eine Flasche Absolut Speck.

Vermutlich weiß diese Weltfirma nicht, dass ihr Scherz schon längst überholt - und seit Jahren bereits Realität ist. Der BAKON Vodka liegt zur Zeit sogar voll im Trend. Ein Jackpot für alle Veganer, denn das eigentliche Aroma wird nicht von echtem Speck abgeleitet. Wie das im Einzelnen passiert, möchte ich ehrlich gesagt auch gar nicht so genau wissen...
Beim Geschmack sind also keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist was gefällt.

Das Flaschendesign:
Bei seiner Einführung im Jahr 1979 positionierte sich Absolut visuell als künstlerisches Unterfangen mit der Werbekampagne "Absolut (die Lücke ausfüllen)", um das Image des Produkts mit kreativen Interpretation zu verbinden. Hier haben die Schweden ganze Arbeit geleistet. Die puristische Flaschenform hat sich in den Köpfen der Menschen fest verankert. Ein genialer Schachzug. Wenn man diese nun auch noch in verschiedenen Farben, Editionen und Geschmacksrichtungen herausbringt, appeliert man an einen der niedersten Instinke im Menschen. Dem Sammeltrieb. Das bedeutet Umsatz. Den erreicht  auch  Kaufmann Wodka mit eine total spacigen Flaschenform. Und die Totenschädelflasche von Crystal Head nicht zu vergessen....

Die Legende:
Eine spannende Geschichte um diese Spirituose herum erfinden, um sie begehrenswerter zu machen als die anderen, macht den gemeinen Werbestrategen bestimmt ganz besonders viel Spaß. 6 und 7 Mal zu Tode destilliert, um die besondere Reinheit zu unterstreichen.
Milchgereinigt oder sogar Diamantgefiltertsind sie. Wow. Wodka aus Weintrauben. Limited Edition Wodka etc. Diese Liste könnte ich beliebig fortsetzen, denn den Marketingleuten fällt immer etwas neues ein.
Und wenn gar nichts mehr hilft, dann eine Deklarierung ihres Produktes wie Premium oder gar Ultra Premium, um es noch besonderer zu machen als es ja eigentlich sowieso schon ist.
Aber über dieses Phänomen habe ich bereits vor einiger Zeit schon geschrieben. Hier nachzulesen.
Fazit:
Es wird immer Menschen geben, die Wodka lieben und auch 50 Euro für eine Flasche Ethylalkohol zahlen. Ich für mein Teil halte diese Spirituose für überflüssig, da ich keine geschmacksneutrale Spitituose benötige, um mir einen Drink zu machen.
Und Pur getrunken, ist Wodka für mich einfach kein Genuss.
Und darum geht es mir einzig und allein. Um den Genuss...

Wie sagte Jared Brown so schön auf die Frage, welcher denn nun sein Lieblingswodka mit Flavour ist?                
                                                  GIN!


Bis bald Olaf

Das BL Getränke Lexikon - Heute A wie Agave und Ahr-Weine

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Lange hat es gedauert, nun ist es aber soweit der zweite Teil unseres Lexikons geht nun Online. 
Beim Buchstaben A  Wir widmen wir uns diesmal der Agave und dem deutschen Weinanbaugebiet Ahr.

Agave
Neulich im Kreuzworträtsel: Spargelgewächs mit fünf Buchstaben...? Auch schon daran verzweifelt? Ich frage mich eher, warum wussten diese Kreuzworträtselfuzzies das eigentlich eher als der gemeine Barnerd? Denn allgemein  regierte Jahrelang der Irrglaube, dass es sich bei der Agave um eine Liliengewächs- oder gar eine Kaktusart handelt. Nein! Eine Unterart des Spargels also. Nun gut.
Die Botanik der Agave:
Sie können 100 Jahre alt werden und brauchen Jahrzehnte, bis sie blühen! Agaven werden auch Jahrhundertpflanzen genannt. Dabei müssen sie sich bewaffnen, um zu überleben.
Diese Pflanzen versprühen Respekt: Mächtige Dornen an den spitzen Blättern sind die Waffen der Agaven. In ihrer Heimat ist Wasser eine Rarität, so dass die Pflanzen es in den fleischigen Blättern speichern und vor Raub beschützen müssen. Hierzulande müssen Gärtner die Agaven vor kalten Temperaturen beschützen, denn sie fühlen  sich in Nord und- Mitteleuropa nur an warmen Sommertagen wohl.
Ursprünglich stammen Agaven aus Mexiko und Südamerika. Später wurde die Pflanzengattung im Mittelmeerraum eingeführt. Die mächtigen Rosetten gehören dort heute zum prägenden Bild von Gartenanlagen.
Der natürliche Standort der Agaven ist meist trocken und hat einen steinigen, felsigen Boden.
Der Blütenstängel, der sich aus der Blattrosette heraus entwickelt, erinnert an die Spargelstange, wenn sie aus der Erde sprießt. Allerdings erlebt man die Blüte der Agave nur selten, weil die langlebigen Pflanzen nur einmal im Leben blühen. Die Agave braucht dafür Jahrzehnte, aber die Pflanzen können 100 Jahre alt werden. So ein Blütenstand kann mehrere Meter hoch werden. Der größte hat zwölf Meter gemessen. Häufig sind die Blütenstände aufrecht, eintriebig oder verzweigt.
Die Blätter, die bei den meisten Arten stammlos in einer dichten Rosette angeordnet sind, tragen am Ende des Blattes mindestens einen kräftigen Dorn. So schützen die Blätter nicht nur sich selbst, sondern sich auch gegenseitig. An den Seiten der Blätter hängen meist trockene Fäden. Die Fäden der Sisal-Agave (Agave sisalana) werden zur Herstellung von Tauen, Seilen, Teppichen und als Füllstoff von Matratzen verwendet.
Zu den attraktivsten Vertretern der Agaven Art zählt die Schwanenhals-Agave (Agave attenuata)Ungewöhnlich bei dieser Art ist der Stamm, auf dem die Blattrosette sitzt. Das ließ den Pflanzenexperten Josef Fürst zu Salm-Dyck zweifeln, ob es sich hierbei um eine Agave handelt, als er Anfang des 19. Jahrhunderts die Art beschrieb. "Die Blütenstände sehen wie enorme Rüssel aus, die an eine unendliche Bürste erinnern"
Die hohen Blüten der Agaven werden von Insekten bestäubt, in ihrer Heimat umschwirren sie auch Kolibris und nektarfressende Fledermäuse. Die Samen werden meist vom Wind verteilt. "Es kann aber auch sein, dass der meterlange Blütenstiel mit den Samen umfällt So entstehen Jungpflanzen in deutlichem Abstand von der Mutterpflanze.
Die Agave und der Tequila:
Die Kultivierung durch den Menschen gestaltet sich schwierig, da die Pflanzen Jahre brauchen, bis sie geerntet werden können. Die Pflanzen werden auch in der Nahrungsmittelindustrie gebraucht: Agaven enthalten viel Zucker, und der Agavendicksaft wird inzwischen auch in der europäischen Küchen als Süßmittel immer häufiger verwendet. Pulque und Mezcal, dessen bekannteste Variante der Tequila ist, sind alkoholische Getränke, die aus der Agave hergestellt werden. 
Blaue Weber Agave
 Darf zur Herstellung des Tequila ausschließlich der Saft der blauen Agave verwendet werden, so sind die Regeln beim Mezcal etwas großzügiger, was keinesfalls als Hinweis auf mindere Qualität verstanden werden darf. Die hier erlaubten 18 Agavenarten ermöglichen vielmehr sehr aparte Geschmackvariationen. Der Saft stammt aus dem Herzen der Pflanze. Um an dieses Herz zu gelangen muss der Jimandor(so heißt der Agavenbauer) in mühevoller Arbeit, bei bestialischen Temperaturen die dicken, fleischigen Blätter mit einem Werkzeug halb Spaten, halb Machete abschlagen.
El Jimandor
Die blaue Agave, die Grundlage der Tequilaherstellung ist nach dem elsässischen Botaniker Frédéric Weber "Agave tequilana Weber" benannt und gehört zur Familie der "Agavoideae", den Agavengewächsen, ist also, wie oben bereits festgestellt, kein Liliengewächs. Allerdings ist die botanische Klassifikation in der Tat verwirrend: Insgesamt unterscheidet man achtzehn Gattungen von Agavengewächsen - wovon "Agaven" nur eine darstellen, innerhalb der man wiederum über 200 Arten (!) unterscheidet. Verwendung in der Spirituosenproduktion finden( hier sind sich allerdings auch Kenner uneins) schätzungsweise 30 Arten. Tequila ist in den meisten Fällen ein gänzlich industriell erzeugtes Produkt. Außerdem muss Tequila lediglich zu 51 % aus der Agave destilliert werden- der Rest kann aus irgendetwas anderem bestehen. Das ist bei Mezcal gänzlich anders.
Agave und der Mezcal:
Im Jahre 2005 wurden für Mezcal Qualitätsvorschriften eingeführt. So darf Mezcal aus 23 verschiedenen Agaven Arten gebrannt werden.  Die häufigsten Agaven Arten, die für Mezcal verwendet werden, sind:
Agave Espadin
  1. Espadín: Die häufigst verwendete Agave. Rund 90% der Mezcal Produktion entfallen auf diese Sorte. Man erwartet, das die Mezcals aus der Agave sehr ähnlich schmecken. Jedoch hat jedes Haus sein eigenenes "handwerkliches" Verfahren seines Mezcalero, sodass sie von Marke zu Marke doch sehr verschieden schmecken. Wenn einem der Geschmack doch vertraut vorkommen sollte, so ist das nicht verwunderlich, denn es der genetische Großvater des blauen Agave. Beispiel hier für:Wahaka Mezcal Joven Espadín (ca. 40 $).
  2. Tobala: Der fktive "König der Mezcals". Diese seltene Sorte stammt zumeist aus Wildsammlungen. Diese Agave mag es steinig und schattigen Boden in großer Höhe. Sie  at wenig Möglichkeiten Nachkommen wie andere Agaven zu produzieren, damit stützt sich die Verbreitung auf Vögel und Fledermäuse, die ihre Samen durch Auscheiden verbreiten. Mezcal aus Tobala erzeugt wird fruchtig und komplex wahrgenommen und ist in der Regel ziemlich teuer. Beispiel hier für: Del Maguey Tobala (ca. $ 135).
  3. Tobaziche: Die gleiche genetische Agavenart wie doi Tobala. Jedoch können Aussehen und Geschmack sehr unterschiedlich sein, je nachdem, wo sie gewachsen sind. Was ist noch verwirrender ist, dass dank der so vielen regionale Dialekte eine Spezies unterschiedliche Namen haben kann. Tobaziche wird oft durch Wildsammlung geerntet und hat eine kräutrige, Bohnenkraut-Note. Beispiel hier für: Mezcal-Flasche mac Pierde Almas Tobaziche Mezcal Joven (ca. $ 120).
  4. Tepeztate: Bis diese Agave wild geerntet werden kann, kann es bis zu 30 Jahre dauern, bis sie ihre Reife zu erreicht hat. Hier kann man nicht erwarten, dass dieser Mezcal immer zu haben ist. Er wird nur produziert, wenn es genügend gibt. Die Pflanzen sind leicht zu erkennen.Wenn die hellee kanariengelben Blüten an der Spitze ihres hohen Stammes zu sehen ist, ist sie bereit zum Ernten. Das Resultat ist ein sehr intensiv schmeckender Mezcal mit der Menge einer Parfümflasche. Deshalb gibt es hier meistens einen Mezcal mit dem Gemisch von Tepeztate und Espandin.
  5. Arroqueño: Der lateinische Name dieser Agave ist: Agave Americana. Mehrere arroqueño Mezcals sind jetzt in den USA verfügbar. Der Mezcal, der aus dieser Pflanze hergestellt wird, schmeckt eher floral aber hat auch  oft einen würzigen, Bitterschokoladen Geschmack.Beispiel hier für: Los Siete Misterios Arroqueño (ca.100$) 
Agave Arroqueño

Die Agave und die Medizin:
In der Heilkunde werden die Blätter, ählich wie bei Aloe Vera, bei Hautkrankheiten, wie leichte Verbrennungen der Haut, verwendet. Die Dornen wurden früher als Hilfsmittel beim Nähen und in der Akupunktur eingesetzt.
Also für das nächste Kreuzworträtsel und für den ein- oder anderen Bartalk seit ihr jetzt auf jedenfall gewappnet.


Ahr-Weine, Weinanbaugebiet Ahr

Einer der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands ist die Ahr Region in Rheinland-Pfalz.
Historisch gesichert ist, dass der Weinanbau an der Ahr auf die Franken ab dem 8. Jahrhundert zurückzuführen ist. 
Zu dem ist es eines der nördlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Es erstreckt sich über ca. 20 km von Altenahr bis nach Heimersheim.
Obwohl es zu den kleinsten Anbaugebieten gehört, ist es das größte geschlossene Anbaugebiet für Rotwein in Deutschland!
Dazu gehören folgende Sorten (sortiert nach Größe der Anbaufläche):
  • Spätburgunder
  • blauer Potugieser
  • Frühburgunder
  • Regent
  • Domina
  • Dunkelfelder
  • Acolon
Warum hier vorzugsweise die roten Weine gut gedeihen, ist einer geologischen Besonderheit zu verdanken. Das vulkanische Gestein in dieser Gegend speichert die Sonne und sorgt damit für die benötigte Wärme. Auch die Ahr selbst trägt mit ihrer notwendigen Feuchtigkeit zum Wachstum der roten Trauben bei. Die Spitzenweine der Ahr können an den Steilhängen nur mit großen Mühen erzeugt werden.
Die strategisch günstige Lage der Ahr mit der Nähe zum Köln-/Bonner-Raum hat sicherlich zum Vermarktungserfolg des Ahrweins beigetragen. Dieser begründet sich aber vor allem auf dem Bestreben führender Winzergenossenschaften und Weingüter, hervorragende Rotweine zu erzeugen, die im nationalen wie im internationalen Vergleich inzwischen zu den bedeutenden Weinen zählen.
Zu den bekanntesten Weinhäusern der Ahr gehören:
  • Adeneuer
  • Kriechel
  • Kreuzberg
  • Jean Stodden
  • Burggarten
Link zu Teil 1 des Lexikons


Genug Informationen für heute....
Bis bald Olaf

Bildquellen: on-tour-again.blogspot.com,
ahrxwein.de,  ahrwein.de

Ahhhhhh.... Nach mir die Ginflut. Ein Gastbeitrag über einen Hype !

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Hallo du Weltenbummler, Lebemann / -frau, du Hipster, du Ginkenner und Barnerd, hallo alter Freund, hallo du flüchtige Barbekanntschaft.

Heute möchte ich dir was von mir erzählen, etwas, das keiner wusste:


"Ich Hasse Gin !"


„Wieso? Warum? Das hätte ich nie gedacht!“, „Wie kann man denn Gin hassen? Ausgerechnet du!“ hallt es durch meinen Kopf und durchfährt mich wie ein Blitz...

Es ist etwa 3 Jahre her, da durfte ich in einer szenigen Bar im hippen Schanzenviertel eine Art „Gin-Tonic-Bar“ das erste mal öffnen. Neben meinem doch recht langweiligen BWL-lastigem Studium war dies die Möglichkeit mein langjähriges Hobby und meine privaten Interessen dazu zu nutzen, anderen Menschen Freude zu bereiten und mir die ein oder andere Euromünze dazu zuverdienen.

Über den Zeitraum des Studiums wurden immer mehr Gins verkostet, Freunde stellten eigene her und die dazu passenden Tonics kamen ebenso wie verrückte oder passende Deko in Form von abgefahrenen Gläsern, interessanten Tees oder Früchten und Gemüse.

Ich war an einer Stelle angekommen, in der ich auch dank der tollen Kontakte in dieser Szene immer mehr lernte über Gin und Tonics, über Inhaltsstoffe und Hersteller, über die Geschichte und über die Gäste. Tastings wurden der Grund, warum ich Rechnungswesen nicht immer brillierte....

Ein Wahrer Hype brach aus, auf dem auch „meine kleine Bar“ mitsurfte.

Einige Marken aus Schottland und Deutschland brachten ganze Events in die großen Städte auf der Welt, die Medien überschlugen sich und immer mehr Gäste kannten sich aus: Welcher Gin wird mit welchem Tonic gemixt? Hebt man mit dem Barlöffel den Gin nach aufgießen unter oder serviert man das Tonic direkt separat? Sollte man die Zeste abflämmen oder ist das nur Show? Einige fingen an, sogar das Tonic abzu-„jiggern“.

Jeder hatte eine Meinung und konnte Sie (über-) begründen.

Es war einer dieser ausgelassenen Samstagabende....der Haus-Dj legte wahnsinnige Tunes auf, die Stimmung kochte und es flossen sehr hübsche Drinks aus gefrosteten Gläsern in die Kehlen der Party-hungrigen Hipster und Barnerds, als es mich bei einer Getränkebestellung zweier jungen Männer durchfuhr wie ein Blitz.

ICH HASSE GIN!

Doch was genau war passiert? Spulen wir zurück.

Als ich vor 5 Jahren das erste mal sah, wie ein Barkeeper das zu dem Gin passende Tonic einschenkte, eine Zeste mit bedacht empfahl und mir riet, das nächste Mal doch den Gin mit mehr Vol. zu testen, da war ich wie elektrisiert. Ein spannendes Feld, etwas, was zu Hause am Esstisch oder in  Bars kontrovers diskutiert werden konnte.

Etwas, das auch ich konnte. 5cl Gin auf Eis und mit Tonic der Wahl aufgießen. Fertig. Und es schmeckt immer anders, ob mit dem Gin oder dem Tonic, der Zeste oder dem Eis (ja auch das hat Auswirkungen) oder in dieser Bar oder dem Restaurant, aus dem Glas oder einem anderen, mit oder ohne Gurke mit Rosenblüten oder Paprika..... Ihr seht es geht schon wieder los.......

Kurzum ich war gefangen. Gefangen in einer spannenden Welt aus Alkohol und Kohlensäure. Neue Pflanzen und Gewürze bereicherten nun meine Sichtweise auf Drinks.

Krass.... Nie hätte ich gedacht, dass ganze Universen zwischen einzelnen G&Ts liegen können. Und genauso ging es andern Menschen. Menschen, die in Bars bis dahin nur “Gin&Tonic“ bestellten, anstelle eines Bieres,  die – wie ich nicht wussten – das es bereits Leute gab, die über 270 Gins im Keller hatten.

Und zack - jetzt standen da die Eingangs erwähnten jungen Männer vor mir, zwischen uns diese Mahagoni-Bar, im Rückbuffet ca 60 Gins, im Kühlschrank 6 verschiedene Tonics und eine Etagere voller Leckereien. Um uns herum warteten andere Gäste, beäugten, wie ich arbeite und suchten nach „Ihrem Gin“ im Rückbuffet oder nach „etwas Neuem“ und um dieses Kleinod herum waberte eine Masse aus glücklichen Menschen zu „I got a feeling“ von den Black Eyed Peas.....

Alles hätte so schön sein können, doch anstatt zu bestellen, fachsimpelten die Beiden über die Wahl, kamen nicht zu Potte, meine Versuche eines Vorschlags wurden abgeschmettert mit „Neee, den kennen wir schon!“ , „Nein, man, den habe ich daheim!“ oder noch schlimmer „Der Gin passt aber gar nicht zu dem Tonic!“

Ich war deprimiert. ... stellte Ihnen dann kommentarlos ein Glas Wasser hin und legte die Gin-Tonic-Karte dazu.

Seit diesem Moment, hasse ich Gin-Tonic! Offiziell!

Warum? Nun, zum einem kennt sich der durchschnittliche Hipster genauso gut aus, wie ich vor 2 Jahren, wenn nicht sogar besser. Sollte er sich nicht auskennen, ist Ihm der Spott seiner Clique sicher. Er wird nach haus fahren, sich einlesen in Foren, auf Blogs wie diesem und dann am kommenden Wochenende meine Empfehlungen zunichte machen. Er wird dann der sein, der Ahnung hat, der weis was geht und was hip ist.

Und ich werde Ihm einen Dink bringen, den ich so nie getrunken hätte. Zubereitet ohne jedes Funkeln in den Augen. Er wird Ihn trinken und sich freuen, das er mir was beigebracht hat. Seine Freunde werden Ihn feiern....

Er hat einen Drink, den er geil findet, weil wer anderes meint, das wäre lecker.

Ohne Beratung und ohne Spaß am Entdecken. Er kann gar nicht wissen, wie toll es ist, seinem eigenen Geschmack auf den Grund zu gehen und etwas zu entdecken, weil er in schon ausgetrampelten Pfaden wandert.

Wie immer! Es gilt: Ist es hip , ist es auch schonwieder nervig! Wir erinnern uns an Tamagochis, Furbys, bunte Socken, große Brillen, lange Bärte.... ach nein... das ist Teilweise wieder in, sorry....

 Ich finde es furchtbar, dass man mit niemandem mehr ausgehen kann, ohne dass er sich bei einer Bestellung aufführt wie ein Nerd.

Dieses besserwisserische Klugscheissermodus-Gelaber war doch mein Job, ich wurde gefragt, welchen Gin würdest du denn mit welchem Tonic trinken? Und nun?

Nun sind wir alle Ginthusiasts, kennen mindestens 12 Gins, von denen wir 6 mit dem Passenden Tonics zuhause haben. Auf unserem Einkaufszettel stehen Fentimans, Thomas Henry, Fevertree, und Rosenblätter.

Ich kann also an der Bar kaum noch mit einer Kombination überraschen und wenn ich selbst ausgehe, bestelle ich oft schon aus Trotz einfach „irgendeinen Gin-Tonics ohne Gemüse“.

Wenn überhaupt, denn nun hasse ich Gin-Tonics!

Das stimmt zwar gar nicht, aber das –und das habe ich mir zumindest vorgenommen- sage ich immer, wenn einer wissen will, welcher mein Lieblingsgin ist.

Und ich werde versuchen es überzeugend in die Welt zu posaunen, bis der Gin-Hype vorbei ist. Und nur noch Liebhaber einen Gin-Tonic bestellen, so wie sie Ihn mögen, nicht weil es gerade in ist, oder weil irgendwer sagt: „Das trinkt man aber so!“

Dann kann ich heimlich in der Küche zuhause wieder dieses Funkeln in den Augen haben, wenn ich meinen Cocchi-Vermouth-Cask-finished Gin mit grünem Tee verfeinere und mit ausgemachtem Schwarzwurz-Lakritz-Tonic aufgieße, ihn mit einem dazu extra bereiteten Vanille-Chip mir selbst serviere,  um mit Ihm bewaffnet wieder einen dieser Drink-Blogs zu studieren. Dabei pflege ich meinen Bart mit Öl und schaue über den dicken, schwarzen Rand meiner (Nerd-)Brille hinweg, um zu lesen was es an neuen Gins gibt, welches Tonic bald raus kommt und welche Bar die größte Auswahl hat. 



Kai-Philipp Kretschmann
Betriebswirt, Berater und 

Teilzeit Bartender in der Good old Days - Dance Bar, Hamburg

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